Hankel Funktion berechnen
Online Rechner zur Hankel-Funktion H⁽¹⁾ᵥ(z) und H⁽²⁾ᵥ(z) - Zylinderwellen für ein- und auslaufende Wellenausbreitung
Hankel Funktion Rechner
Hankel-Funktionen (Zylinderwellen)
Die H⁽¹⁾ᵥ(z) und H⁽²⁾ᵥ(z) beschreiben zylindrische Wellen mit ein- und auslaufender Wellenausbreitung.
Hankel Funktionskurve
Mauszeiger auf der Grafik zeigt die Werte an.
Die Kurve wird nur für rein reelle Argumente angezeigt (Im(z) = 0).
Y-Skala ist auf ±4 limitiert, um kleine Werte bei z ≈ 0 aufzulösen.
Ein- und auslaufende Zylinderwellen
Die Hankel-Funktionen beschreiben die fundamentalen Wellentypen in zylindrischen Geometrien:
- H⁽¹⁾ᵥ(z): Auslaufende Wellen (outgoing waves)
- H⁽²⁾ᵥ(z): Einlaufende Wellen (incoming waves)
- Komplexe Konjugation: H⁽²⁾ᵥ(z) = [H⁽¹⁾ᵥ(z*)]* für reelle z
- Asymptotisches Verhalten: ~ √(2/πz) e^(±i(z-νπ/2-π/4))
- Wellenausbreitung: Beschreibt Fernfeld-Charakteristik
- Strahlungsbedingung: Physikalisch korrekte Randbedingungen
Anwendungen der Hankel-Funktionen
Hankel-Funktionen sind essentiell für zylindrische Wellenprobleme und Strahlungstheorie:
Strahlungsprobleme
- Zylindrische Antennen und Wellenleiter
- Elektromagnetische Streuung an Zylindern
- Akustische Abstrahlung rotationssymmetrischer Quellen
Wellenausbreitung
- Green'sche Funktionen für zylindrische Geometrien
- Fernfeldapproximationen und asymptotische Entwicklungen
- Randintegralgleichungen für Außenraumprobleme
Formeln zu den Hankel-Funktionen
Definition über Bessel-Funktionen
Hankel-Funktionen erster und zweiter Art
Umkehrbeziehungen
Darstellung der Bessel-Funktionen über Hankel-Funktionen
Asymptotische Formen (große z)
Auslaufende und einlaufende Zylinderwellen
Rekursionsformeln
Für k = 1, 2 (gleiche Rekursionen wie Bessel-Funktionen)
Wronskische Determinanten
Beweist lineare Unabhängigkeit der Funktionspaare
Symmetrieeigenschaften
Für ganzzahlige n
Verhalten bei z → 0
Singularität im Ursprung für ν > 0
Spezielle Werte
Wichtige Werte
Symmetrieeigenschaften
Für reelle z (komplexe Konjugation)
Wellencharakter
Amplitudenabnahme für große z
Komplexe Argumente
Ergeben immer komplexe Zahlen
Anwendungsgebiete
Strahlungsprobleme, zylindrische Wellenleiter, Streutheorie, Green'sche Funktionen.
Ausführliche Beschreibung der Hankel-Funktionen
Mathematische Definition
Die Hankel-Funktionen H⁽¹⁾ᵥ(z) und H⁽²⁾ᵥ(z) sind komplexe Linearkombinationen der Bessel-Funktionen Jᵥ(z) und Yᵥ(z). Sie beschreiben ein- und auslaufende Zylinderwellen und sind fundamental für die Beschreibung von Wellenausbreitungsproblemen.
Verwendung des Rechners
Geben Sie die Ordnungszahl ν und das komplexe Argument z = Re(z) + i Im(z) ein. Der Rechner berechnet beide Hankel-Funktionen gleichzeitig als komplexe Zahlen.
Physikalischer Hintergrund
Hankel-Funktionen wurden nach dem deutschen Mathematiker Hermann Hankel (1839-1873) benannt. Sie sind essentiell für die Beschreibung von Wellenausbreitung in zylindrischen Koordinaten und ermöglichen die physikalisch korrekte Implementierung von Strahlungsbedingungen.
Eigenschaften und Anwendungen
Physikalische Anwendungen
- Elektromagnetische Streuung an zylindrischen Objekten
- Akustische Abstrahlung und Wellenausbreitung
- Zylindrische Antennen und Wellenleitertheorie
- Green'sche Funktionen für zylindrische Geometrien
Mathematische Eigenschaften
- Komplexe Funktionen mit definiertem Wellencharakter
- Asymptotisches Verhalten: ~ √(2/πz) e^(±iz)
- Lineare Unabhängigkeit untereinander und von Bessel-Funktionen
- Erfüllung der Sommerfeld'schen Ausstrahlungsbedingung
Numerische Aspekte
- Komplexe Arithmetik: Alle Ergebnisse sind komplexe Zahlen
- Stabilität: Numerisch stabil für |z| > 1
- Singularität: Problematisch bei z → 0 für ν > 0
- Effizienz: Berechnung über Bessel-J und Y-Funktionen
Interessante Fakten
- H⁽¹⁾₀(z) beschreibt die 2D Green'sche Funktion der Helmholtz-Gleichung
- Hankel-Funktionen erfüllen automatisch die Strahlungsbedingung
- Sie sind die zylindrischen Analoga zu sphärischen Hankel-Funktionen
- Essentiell für die Methode der Randintegralgleichungen
Berechnungsbeispiele und Wellencharakter
Kleines Argument
z = 0.5:
H⁽¹⁾₀(0.5) ≈ -0.177 + 0.512i
H⁽²⁾₀(0.5) ≈ -0.177 - 0.512i
Mittleres Argument
z = 2:
H⁽¹⁾₀(2) ≈ 0.224 + 0.510i
H⁽²⁾₀(2) ≈ 0.224 - 0.510i
Großes Argument
z = 10:
|H⁽¹⁾₀(10)| ≈ 0.252
Asymptotisches Verhalten
Physikalische Anwendungen im Detail
Zylindrische Streuung
Gestreutes Feld:
ψ_scat = Σ aₙ H⁽¹⁾ₙ(kr) e^(inφ)
Auslaufende Wellen vom Streuer
Beispiel: Elektromagnetische Streuung an leitfähigen Zylindern.
Green'sche Funktionen
2D Helmholtz-Gleichung:
G(r,r') = (i/4) H⁽¹⁾₀(k|r-r'|)
Fundamentallösung für Außenraumprobleme
Anwendung: Randintegralgleichungen für Wellenausbreitung.
Mathematische Eigenschaften und Relationen
Asymptotisches Verhalten
Für große z:
H⁽¹⁾ᵥ(z) ~ √(2/πz) e^(i(z-νπ/2-π/4))
H⁽²⁾ᵥ(z) ~ √(2/πz) e^(-i(z-νπ/2-π/4))
Zeigt den Wellencharakter deutlich
Phasenbeziehung: 180° Phasendifferenz zwischen H⁽¹⁾ und H⁽²⁾.
Beziehungen zu anderen Funktionen
Wronskische Determinante:
W[H⁽¹⁾ᵥ, H⁽²⁾ᵥ] = -4i/(πz)
Beziehung zu modifizierten Bessel-Funktionen:
H⁽¹⁾ᵥ(iz) = (2i/π) e^(iνπ/2) Kᵥ(z)
Bedeutung: Fundamentales System für Wellenprobleme.
Spezielle Ordnungen und ihre physikalische Bedeutung
Ordnung ν = 0
H⁽¹⁾₀(z) - Fundamentallösung:
Green'sche Funktion der 2D Helmholtz-Gleichung
Anwendung: Punktquellen in 2D-Wellenausbreitung.
Ordnung ν = 1
H⁽¹⁾₁(z) - Dipolcharakteristik:
Wichtig für Dipol- und Gradientenprobleme
Anwendung: Zylindrische Dipolantennen.
Numerische Berechnung und Algorithmen
Berechnungsmethoden
- Über Bessel-Funktionen: H⁽¹⁾ = J + iY, H⁽²⁾ = J - iY
- Series Expansion: Für kleine z (komplexe Arithmetik)
- Asymptotic Expansion: Für große z (Wellenform)
- Recurrence Relations: Für benachbarte Ordnungen
Software-Implementierungen
- GNU GSL: Komplexe Hankel-Funktionen
- Boost Math: C++ Template-Bibliothek
- SciPy: Python scipy.special.hankel1, hankel2
- MATLAB: Built-in besselh Funktion
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