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RL Reihenschaltung berechnen

Rechner und Formeln zur Berechnung einer RL Reihenschaltung

RL Reihenschaltung Rechner

RL Reihenschaltung

Der Rechner berechnet zu einer Reihenschaltung aus einem Widerstand und einer Spule die Spannungen, Leistungen, den Strom, Schein- und Blindwiderstand. Geben Sie die Werte für Spule, Widerstand, Frequenz und Spannung ein.

Ergebnisse
Blindwiderstand XL:
Gesamtwiderstand Z:
Spannung UR:
Spannung UL:
Strom I:
Wirkleistung P:
Blindleistung Q:
Scheinleistung S:
Phasenwinkel φ:

Schaltungsdiagramm & Parameter

RL Reihenschaltung
Parameter Legende
UAngelegte Spannung
URSpannung am Widerstand
ULSpannung an der Spule
IStrom
ROhmscher Widerstand
XLInduktiver Blindwiderstand
ZScheinwiderstand - Impedanz
PWirkleistung
QInduktive Blindleistung
SScheinleistung
φPhasenverschiebung in °

Beispielrechnungen

Praktische Rechenbeispiele

Beispiel 1: Niederfrequenz Motor

Gegeben: L = 50 mH, R = 10 Ω, f = 50 Hz, U = 230 V

\[X_L = 2\pi f L = 2\pi \cdot 50 \cdot 0{,}05 = 15{,}7 \text{ Ω}\]
\[Z = \sqrt{R^2 + X_L^2} = \sqrt{10^2 + 15{,}7^2} = 18{,}7 \text{ Ω}\]
\[I = \frac{U}{Z} = \frac{230}{18{,}7} = 12{,}3 \text{ A}\]
\[U_R = I \cdot R = 12{,}3 \cdot 10 = 123 \text{ V}\]
\[U_L = I \cdot X_L = 12{,}3 \cdot 15{,}7 = 193 \text{ V}\]
Motor-Anlaufschaltung
Beispiel 2: Audio-Frequenzweiche

Gegeben: L = 1 mH, R = 4 Ω, f = 3 kHz, U = 12 V

\[X_L = 2\pi \cdot 3000 \cdot 0{,}001 = 18{,}8 \text{ Ω}\]
\[Z = \sqrt{4^2 + 18{,}8^2} = 19{,}2 \text{ Ω}\]
\[I = \frac{12}{19{,}2} = 0{,}625 \text{ A}\]
\[φ = \arctan\left(\frac{18{,}8}{4}\right) = 78{,}0°\]
\[P = I^2 \cdot R = 0{,}625^2 \cdot 4 = 1{,}56 \text{ W}\]
Hochpass-Verhalten
Beispiel 3: HF-Schaltung

Gegeben: L = 10 µH, R = 50 Ω, f = 10 MHz, U = 5 V

\[X_L = 2\pi \cdot 10 \times 10^6 \cdot 10 \times 10^{-6} = 628 \text{ Ω}\]
\[Z = \sqrt{50^2 + 628^2} = 630 \text{ Ω}\]
\[I = \frac{5}{630} = 7{,}94 \text{ mA}\]
\[U_R = 7{,}94 \times 10^{-3} \cdot 50 = 0{,}4 \text{ V}\]
\[U_L = 7{,}94 \times 10^{-3} \cdot 628 = 4{,}99 \text{ V}\]
Spule dominiert bei HF
Wichtige Umrechnungen
Induktivitätseinheiten:
1 H = 1.000 mH
1 mH = 1.000 µH
1 µH = 1.000 nH
1 nH = 0,001 µH
Spannungseinheiten:
1 kV = 1.000 V
1 V = 1.000 mV
1 mV = 1.000 µV
1 µV = 0,001 mV

RL Reihenschaltung - Theorie und Formeln

Was ist eine RL Reihenschaltung?

Bei einer RL-Reihenschaltung sind ein ohmscher Widerstand R und eine Induktivität L in Serie geschaltet. Durch beide Bauteile fließt der gleiche Strom, aber die Spannung verteilt sich entsprechend den jeweiligen Widerstandswerten. Die Gesamtspannung ist die geometrische Summe der Teilspannungen.

Berechnungsformeln

Spannungsdreieck
Gesamtspannung
\[U = \sqrt{U_R^2 + U_L^2}\]

Geometrische Addition der Teilspannungen

Wirkspannung
\[U_R = I \cdot R = U \cdot \cos(φ)\]

Spannung am ohmschen Widerstand

Blindspannung
\[U_L = I \cdot X_L = U \cdot \sin(φ)\]

Spannung an der Induktivität

Strom
\[I = \frac{U}{Z} = \frac{U}{\sqrt{R^2 + X_L^2}}\]

Strom ist überall gleich

Widerstandsdreieck
Gesamtimpedanz
\[Z = \sqrt{R^2 + X_L^2} = \frac{U}{I}\]

Scheinwiderstand der Schaltung

Wirkwiderstand
\[R = \sqrt{Z^2 - X_L^2} = Z \cdot \cos(φ)\]

Ohmscher Widerstand

Blindwiderstand
\[X_L = 2\pi f L = Z \cdot \sin(φ)\]

Frequenzabhängiger Blindwiderstand

Phasenwinkel
\[φ = \arctan\left(\frac{X_L}{R}\right)\]

Phasenverschiebung zwischen U und I

Leistungsdreieck
Scheinleistung
\[S = \sqrt{P^2 + Q^2} = U \cdot I\]

Gesamtleistung der Schaltung

Wirkleistung
\[P = U_R \cdot I = I^2 \cdot R\]

Nutzbare Leistung (nur im Widerstand)

Blindleistung
\[Q = U_L \cdot I = I^2 \cdot X_L\]

Pendelleistung in der Induktivität

Leistungsfaktor
\[\cos(φ) = \frac{P}{S} = \frac{R}{Z}\]

Verhältnis Wirk- zu Scheinleistung

Phasenbeziehungen
Spannungsphasen
\[φ = \arctan\left(\frac{U_L}{U_R}\right)\]

Phasenwinkel aus Spannungen

Widerstandsphasen
\[φ = \arctan\left(\frac{X_L}{R}\right)\]

Phasenwinkel aus Widerständen

Phasenverhalten
  • φ > 0°: Induktives Verhalten - Strom eilt Spannung nach
  • φ = 0°: Rein ohmsches Verhalten - Strom und Spannung in Phase
  • φ = 90°: Rein induktives Verhalten - Strom eilt 90° nach
  • Typisch: 0° < φ < 90° bei RL-Schaltungen

Praktische Anwendungen

Motoren & Antriebe:
• Anlaufschaltungen
• Strombegrenzung
• Drosseln
• Transformatoren
Filter & Weichen:
• Hochpass-Filter
• Frequenzweichen
• Entstörfilter
• Audio-Crossover
HF-Technik:
• Antennentuner
• Impedanzanpassung
• Oszillatoren
• Schwingkreise

Verhalten bei verschiedenen Frequenzen

Frequenzabhängiges Verhalten
  • Niedrige Frequenzen (f → 0): XL → 0, Widerstand dominiert
  • Mittlere Frequenzen: XL ≈ R, beide Komponenten wichtig
  • Hohe Frequenzen (f → ∞): XL → ∞, Spule dominiert
  • Grenzfrequenz: fg = R/(2πL) wenn XL = R
  • Hochpass-Verhalten: Niedrige Frequenzen werden gedämpft

Design-Hinweise

Wichtige Designaspekte
  • Spannungsaufteilung: UL kann größer als Uges sein!
  • Verluste: Nur im Widerstand entstehen Verlustleistungen
  • Phasenwinkel: Strom eilt der Spannung nach (induktiv)
  • Resonanz: Keine Resonanz bei RL-Schaltungen
  • Zeitkonstante: τ = L/R bestimmt Einschwingverhalten
  • Selbstinduktion: Spule erzeugt Spannungsspitzen beim Schalten


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